KZ Laagberg: Konzept soll Bildung und Geschichte vereinen

von Julian Bergmeier


Was mit den ausgegrabenen Fundamenten am Laagberg geschehen soll, diskutierte der Ortsrat Mitte-West am gestrigen Donnerstag. Foto: Christoph Böttcher
Was mit den ausgegrabenen Fundamenten am Laagberg geschehen soll, diskutierte der Ortsrat Mitte-West am gestrigen Donnerstag. Foto: Christoph Böttcher | Foto: Christoph Böttcher

Wolfsburg. Was geschieht mit den Überresten der Barracken, die bei Arbeiten für das neue Einkaufszentrum am Schlesierweg gefunden wurden? Darüber diskutierte am gestrigen Abend der Ortsrat Mitte-West in der Mensa des Theodor-Heuss-Gymnasiums.


Zu Beginn gabenDaniel Pollok, Untere Denkmalschutzbehörde, und Anita Placenti-Grau vom Institut für Zeitgeschichte und Stadtpräsentation (IZS) einen kurzen Rückblick auf die Historie der Baracken, angefangen bei deren Erbauung 1944 bis hin zur Überbauung durch Wohnhäuser im Jahr 1966.

Vom Zustand der Fundstücke zeigte sich Bodendenkmalpfleger Pollok überrascht: "Der gute Eindruck war nicht zu erwarten. Auch IZS-Leiterin Placenti-Grau bestätigte: "Tatsächlich haben wir gestaunt und nun eine gute Basis". Doch wie gehtes nun weiter? Klar ist: Es soll eine Erinnerungs- und Bildungsstätte geben. An welcher Stelle diese errichtet werden soll, wie an der Originalfundstelle auf den historischen Ort aufmerksam gemacht werden soll und wie ein Kompromiss zwischen musealer Nutzung, Bildung und Erhaltung aussehen könnte, soll nun in einem Konzept erarbeitet werden.

Verbindung zwischen Fundort und Gedenkstätte muss sein


Als einen möglichen Standort für eine Gedenkstätte wurde etwa die Rasenfläche an der Breslauer Straße zwischen Tankstelle und Supermarkt ins Gespräch gebracht. Dort könnten dann die Überreste der Fundamente gezeigt werden. "Es ist nicht unüblich, dass Gedenkstätten von ihrem eigentlichen Fundort entfernt und anschließend rekonstruiert werden" so IZS-Leiterin Placenti-Grau. Es müsse aber auf jeden Fall eine Verbindung zwischen der Fundstelle und der Gedenkstätte geben sowie einen Hinweis am historisch schwer beladenen Fundort. Zustimmung dafür kam unter anderem von Ortsratsmitglied Sabah Enversen (SPD): "Die Beschäftigung mit Geschichte kann ja nur gut sein."

In einem interfraktionellen Antrag auf Anregung von Sandra Hinz (Linke) stimmten alle Ortsratsvertreter einstimmig dafür,mit der Gedenkstätte KZ Neuengamme ein erweitertes Konzept zur Erinnerung an das KZ Laagberg auszuarbeiten.

Weitere Infos lesen Sie hier:


https://regionalwolfsburg.de/gedenkstaette-kz-neuengamme-unterstuetzt-wolfsburgs-plaene/



https://regionalwolfsburg.de/kz-fundamente-am-laagberg-sollen-versetzt-werden/


mehr News aus Wolfsburg