KZ Laagberg: Wohin mit der Gedenkstätte?

von Sandra Zecchino


Die Entscheidung, was mit den Fundamenten geschehen soll, wurde vertagt. Foto: Christoph Böttcher
Die Entscheidung, was mit den Fundamenten geschehen soll, wurde vertagt. Foto: Christoph Böttcher | Foto: Christoph Böttcher

Wolfsburg. Die Diskussion, was mit den Überresten der KZ-Außenstelle Laagberg geschehen soll, wird bereits seit längerem rege in Wolfsburg geführt. Am heutigen Mittwoch stand sie auf der Tagesordnung des Kulturausschusses, wo erneut keine Einigung gefunden werden konnte. Stattdessen soll eine Sonderausschusssitzung einberufen werden.


Bei dem von der Verwaltung vorgeschlagenen Konzept sollen die Überreste der Baracke 2 in einer Bildungsstätte aufbereitet werden (regionalHeute.de berichtete). Dieses solle auf einem 1.600 Quadratmeter großem Areal am Rande des ehemaligen Geländes der KZ-Außenstelle geschehen, wo auch der alte Wachturm sowie die Baracke 4 gestanden haben. Wie das ganze genau aussehen soll, soll durch einen Kunst-Ideenwettbewerb festgelegt werden.

Doch die Ausschussmitglieder sahen sich nicht in der Lage, die Entscheidung mit den gegebenen Informationen zu treffen. "Wenn wir das Konzept so annehmen, stimmen wir für eine Versetzung der Gedenkstätte", argumentiert Svante Evenburg, Piratenpartei. Frank Poerschke, SPD, fragte, welche weiteren Interessenlagen es wohl gebe, die für eine Verlegung sprächen. "Warum können nicht die gleichen Vorkehrungen zum Erhalt der Fundamente am ursprünglichen Fundort umgesetzt werden?", fragt er im Verlauf der Sitzung. ThomasSchlick von der AfD geht noch einen Schritt weiter. Der Bebauungsplan für das Einkaufszentrum sei nur unter der Voraussetzung, dass bei den Ausgrabungen nichts gefunden werde, genehmigt worden. Deshalb könne jetzt auch die Überarbeitung des Bebauungsplanes eine Option sein und eine so kurzfristige Entscheidung sei gar nicht möglich.

Eile geboten, es geht um den Erhalt der Fundamente


Doch so viel Zeit hätten die Mandatsträger nicht, um ihre Entscheidung zu überdenken, betont Daniel Pollok, untere Denkmalschutzbehörde. Aufgrund des hohen Sandanteils im Fundamentbeton müsse dieser schnellstmöglich aufbereitet werden. Er habe bereits jetzt durch die Witterungsverhältnisse in den letzten Wochen gelitten. Deshalb einigten sich die Mandatsträger auf eine Sondersitzung noch vor der Ratspause.

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