Müller und Osterloh: „Wir dürfen jetzt nur nicht nachlassen!"


Am heutigen Mittwoch fand die letzte Betriebsversammlung des Jahres 2017 statt. Fotos: Betriebsrat/Roland Niepaul
Am heutigen Mittwoch fand die letzte Betriebsversammlung des Jahres 2017 statt. Fotos: Betriebsrat/Roland Niepaul

Wolfsburg. Wie der Konzern mitteilte, habe auf der letzten Betriebsversammlung im Werk Wolfsburg für 2017 heute der Vorstandsvorsitzende des Volkswagen Konzerns, Matthias Müller, und der Gesamt- und Konzernbetriebsratsvorsitzende Bernd Osterloh vor der Belegschaft Bilanz über ein herausforderndes Jahr gezogen.


In seiner Rede dankte Müller stellvertretend für den gesamten Vorstand allen 630.000 Mitarbeitern weltweit für ihren Einsatz, ihre Loyalität und ihre Bereitschaft, die eingeleiteten Veränderungen mitzutragen.

„2017 war ein gutes Jahr für den Volkswagen Konzern. Es ist das Jahr, in dem Volkswagen wieder in die Offensive gegangen ist", so der Vorstandsvorsitzende. Osterloh machte klar, dass die Fortschritte ein Verdienst der Belegschaft sind, was „höchsten Respekt" verdiene.

Seit der Vorstellung der TOGETHER – Strategie 2025 hat sich der Volkswagen Konzern in vielen Bereichen zum Positiven verändert. Das unterstrich der Vorstandvorsitzende des Volkswagen Konzerns, Matthias Müller, in seiner Rede in der Halle 11 des Werkes Wolfsburg: „Wir haben unsere Strategie mit Leben gefüllt, konkrete Projekte auf den Weg gebracht und in vielen Bereichen Neuland betreten. Allen voran haben wir mit der Roadmap E unseren Fahrplan für das Elektrozeitalter vorgestellt und gezeigt, wie wir E-Mobilität für alle erreichbar machen wollen." Bis 2025 plant Volkswagen mehr als 50 Elektroautos auf die Straße bringen und bis 2030 soll jedes der 300 Konzernmodelle mindestens eine elektrifizierte Variante enthalten.

Erfolge bei der Umsetzung des Zukunftspaktes


Konzern- und Gesamtbetriebsratsvorsitzender Bernd Osterloh zog auf der Betriebsversammlung ebenso eine positive Bilanz der Arbeit im Jahr 2017. Er erinnerte an die Erfolge bei der Umsetzung des Zukunftspaktes. „Der Betriebsrat hat angesichts der anstehenden Umwälzungen in der Autoindustrie verantwortungsvoll gehandelt und den Zukunftspakt gemeinsam auf den Weg gebracht. Heute sehen wir: Der Zukunftspakt ist ein Erfolg. Bisher wurden bereits 1,9 Milliarden Euro an Effizienz realisiert. Und auch bei der Altersteilzeit ist Volkswagen auf Kurs: Mehr als 8.000 Kolleginnen und Kollegen haben die Chance auf einen Altersteilzeitvertrag ergriffen."

Hohes Tempo geht das Unternehmen auch beim Zukunftsthema autonomes Fahren beispielsweise mit dem Sedric, der auf den internationalen Automobilausstellungen für Aufsehen sorgte. Die Konzerntochter MOIA macht bei der Entwicklung neuer Mobilitätsangebote ebenfalls große Schritte in Richtung Realbetrieb – das passende Fahrzeug dazu wird in Kürze der Öffentlichkeit präsentiert werden. „Wir haben trotz der Dieselkrise den Blick immer nach vorne gerichtet – und das nicht nur bei den Zukunftsthemen, sondern auch bei den Fahrzeugen und Technologien, mit denen wir heute und noch lange Zeit unser Geld verdienen", sagte Müller.

Volkswagen habe es „in einer großen Teamleistung" geschafft, sich neu aufzustellen, in vielen Bereichen zu verbessern und die großen Herausforderungen, vor denen das Unternehmen in dieser schwierigen Phase der Unternehmensgeschichte stand und steht, „mit großer Entschlossenheit und Konsequenz anzupacken", sagte der Aufsichtsratsvorsitzende Hans Dieter Pötsch.

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Günter Netzer zu Besuch bei der Betriebsversammlung. Foto: Betriebsrat/Roland Niepaul



„Wir haben in den zurückliegenden zwei Jahren vor allem auch massiv an uns selbst gearbeitet und tun dies auch weiterhin. Wir haben die Themen Kultur, Compliance und Integrität in der Mitte unseres Unternehmens verankert", führte Pötsch aus. „Wir sind bis heute bereits ein anderes Unternehmen geworden und werden uns noch weiter verändern. Mit unserer neuen Konzernstrategie, die auf zentralen Werten und einem fairen Miteinander aufbaut", so Pötsch.

Wieder ein Stück Normalität


Das Ende des Krisenmodus und damit wieder ein Stück weit Normalität zeichnet sich nach Müllers Worten auch an der kürzlich verabschiedeten Planungsrunde 66 ab: „Erstmals seit 2014 haben wir uns wieder eine 5-Jahres-Planung zugetraut und damit die Leitplanken bis 2022 für Produkte, Werke und Investitionen gesetzt." Mehr als 34 Milliarden Euro wird das Unternehmen in den kommenden Jahren in die E-Mobilität, ins autonome Fahren, in die Digitalisierung und neue Mobilitätsdienste investieren.

„Der Aufsichtsrat hat der Marke Volkswagen Milliarden-Investitionen in neue Produkte und in unsere Werke genehmigt. Damit ist unsere Zukunft gesichert – und zwar egal, ob elektrisch oder konventionell angetrieben. Wir werden unseren Platz in der Spitzengruppe der Automobilindustrie behaupten", sagte Osterloh und kündigte Investitionen in Höhe von 3 Milliarden Euro in das Hauptwerk Wolfsburg an. Mit den Mitteln solle unter anderem die Einrüstung des Golf 8 umgesetzt werden sowie ein neues Designzentrum in der Technischen Entwicklung.

Osterloh dankte den Kolleginnen und Kollegen für ihren Einsatz trotz Gegenwind: „Die harte Arbeit der Belegschaften hat Volkswagen nach der Dieselkrise wieder nach vorne gebracht. Dafür haben die Kolleginnen und Kollegen höchsten Respekt verdient!"

Trotz glänzender Absatzzahlen, robuster finanzieller Lage und einem zu erwartenden Bestwert in 2017 warnte Konzernvortand Müller vor zu großer Euphorie und machte zugleich klar, dass die Erfolge nicht zu Selbstzufriedenheit führen dürfen. „Die Herausforderungen bleiben weiterhin groß, die Dieselkrise ist noch nicht überwunden. Wir dürfen jetzt nicht auf halbem Weg stehen bleiben. Wir müssen uns weiter hinterfragen und Volkswagen weiter verändern, nur so können wir die Herausforderungen, die uns noch bevorstehen, gemeinsam meistern."

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Hohes Interesse bei der Betriebsversammlung. Foto: Betriebsrat/Roland Niepaul


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