Neuhäuser sammeln Unterschriften gegen L290-Verschwenkung

von Bernd Dukiewitz


Die Neuhäuser fürchten um ihr Dorfidyll. Fotos: Bernd Dukiewitz
Die Neuhäuser fürchten um ihr Dorfidyll. Fotos: Bernd Dukiewitz | Foto: Bernd Dukiewitz

Wolfsburg. In Neuhaus regt sich Protest gegen die geplante Verschwenkung der L290 im Rahmen des neuen Verkehrskonzeptes der Stadt Wolfsburg. Die Bürger befürchten mehr Smog und Lärm und ärgern sich über die zu erwartenden Umweltschäden.


Rund 200 Neuhäuser trafen sich am heutigen Samstag Nachmittag am Feuerwehrhaus, um über die geplante Änderung der L290 (regionalHeute.de berichtete) zu diskutieren. Das Projekt ist alles andere als beliebt. "Wir treffen uns heute hier, um dieses Missgeschick noch beheben zu können", eröffnete Günther Sager von der Bürgerinitiative die Versammlung. "Wir hatten schon vor über zwei Jahren die Diskussion mit Oberbürgermeister Mohrs gesucht, doch seitdem ist sie eingeschlafen und wir bekommen nichts mehr mit", beklagte Sager.

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Allein heute kamen 200 Unterschriften zusammen Foto: Bernd Dukiewitz



Die Neuhäuser fürchten, dass für das Verkehrsaufkommen von 30.000 Fahrzeugen pro Tag eine bis zu 70 Meter breite Schneise zwischen Neuhaus und Reislingen geschlagen werden muss. Das führt nicht nur zu mehr Lärm und Smog, sondern auch dazu "dass einer der schönsten Bereiche Wolfsburgs versiegelt wird", wie Christine Fischer aus dem Ortsrat zu bedenken gab.

Weitere Aktionen geplant - Proteste in den Rat tragen


Auch wenn die Stadt ihnen gegenüber versicherte, dass es eine zweispurige Schnellstraße werden soll, so fürchten die Neuhäuser eher eine vierspurige Straße. "Wie sollen sonst 30.000 Fahrzeug hier lang kommen?", fragte sich Michael Kühn vom NABU. Generell wirft das Projekt bei ihm mehr Fragen als Antworten auf: "Es heißt, dass die Straße wegen des Neubaugebiets kommen soll. Aber da vermutlich nur zwischen 1.000 und 2.000 Fahrzeuge dazu. Warum braucht man dann eine Straße, die 20.000 Autos mehr als jetzt Platz bietet? Da geht es doch eindeutig um externen Verkehr". Zudem beklagt er auch die unfaire Verteilung des Verkehrs: "Bisher wurde in Wolfsburg der Verkehr solidarisch verteilt. Wir wehren uns gegen das neue Konzept, in dem es Gewinner und Verlierer gibt".

Da bereits im Mai im Rat über das neue Verkehrskonzept abgestimmt werden soll, ist nun Eile geboten. Nächste Woche wollen die Neuhäuser sich noch einmal treffen, um die geplante Strecke mit Fähnchen abzustecken und zu begehen. Zudem wolle man die Möglichkeit nutzen, und mit Oberbürgermeister Klaus Mohrs in seinen Sprechstunden in den Dialog treten. Sollte all das nichts bringen, wurde auch über die Möglichkeit einer Demonstration gesprochen. Aktuell hab die Initiative bereits 200 Unterschriften am heutigen Tag sammeln können, weitere Unterschriftslisten sind im Dorf im Umlauf. Diese sollen helfen, das Konzept noch zu kippen.


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