Pilotprojekt: Neue Straßenbeleuchtungsanlage im Scharenhop


Die Laterne ist mit einem optischen Sensor ausgerüstet. Foto: Stadt Wolfsburg
Die Laterne ist mit einem optischen Sensor ausgerüstet. Foto: Stadt Wolfsburg

Wolfsburg. Im Barnstorfer Baugebiet Scharenhop ist jetzt eine Straßenbeleuchtungsanlage in Betrieb gegangen, mit der die Stadt Wolfsburg zusätzliche Einsparpotentiale durch eine Präsenzsteuerung erproben wird.


In dem Wohngebiet wurde eine ohnehin bereits sehr energieeffiziente LED-Anlage zusätzlich mit optischen Sensoren ausgerüstet, welche ständig überprüfen, ob sich in ihren Erfassungsbereichen etwas verändert hat. Eine eingetretene Veränderung wird durch einen pixelweisen Vorher-Nachher-Vergleich erkannt. Wurde eine Veränderung detektiert, so dimmt die Anlage aus ihrem Ruhezustand (20 Prozent) auf das Beleuchtungsniveau herauf, welches für die Verkehrsfläche benötigt wird. Benutzt also jemand die Straße oder den Gehweg, so wird es heller. Sind Straße und Gehweg unbenutzt, so ist es deutlich dunkler.

Ein mit- und vorauslaufendes Licht


Eine weitere Steigerung der Energieeinsparung wird dadurch erreicht, dass nicht die gesamte Straßenbeleuchtung der Straße Scharenhop hochgeregelt wird, sondern jeweils nur die erkennende Leuchte sowie zwei Leuchten vor und hinter dem erfassenden Sensor. Weil jede Straßenleuchte mit einem eigenen Sensor ausgerüstet ist, entsteht durch diese Nachbarschaftsverknüpfung eine Art mit- und vorauslaufendes Licht und das nur in den Bereichen in denen gerade Verkehr stattfindet.

Die Beleuchtungsanlage regelt innerhalb kurzer Zeit, aber nicht schlagartig, hoch, verbleibt dann etwas im Zustand der maximalen Helligkeit und dimmt dann sehr langsam, unterhalb der Wahrnehmungsschwelle, wieder in den Ruhezustand von 20 Prozent Helligkeit zurück. Durch diese Hysterese wird ein hektisches Blinken mit seinen negativen Auswirkungen auf die Anlieger vermieden, aber auch den unterschiedlichen Fortbewegungsgeschwindigkeiten der Verkehrsteilnehmer Rechnung getragen.

Um Detektionen durch Bewegungen auf den Privatgrundstücken zu vermeiden, wurden bei der Programmierung der Sensoren die Vorgärten, Garagenvorflächen und andere Privatflächen weitestgehend ausgeblendet, ebenso reagieren die Sensoren nicht auf Kleintiere. Zusätzlich zur beschriebenen Sensorik sind die Leuchtkörper dieser Erprobungsanlage mit Abschirmrastern ausgerüstet, welche das öffentliche Licht weitestgehend von den Privatflächen fern halten sollen.

Energieeinsparung von 20 bis 30 Prozent erhofft


Die Stadt Wolfsburg erhofft sich durch die hier beschriebenen Technologien eine zusätzliche Energieeinsparung von etwa 20 bis 30 Prozent. Zudem wird mit der Beleuchtungsanlage erprobt, wie der Lichteintrag in privates Umfeld minimiert werden kann. Sofern der Mehraufwand der Sensorik durch die tatsächlichen Energieeinsparungen wirtschaftlich darstellbar ist, sind ähnliche Beleuchtungsanlagen künftig auch in anderen Bereichen denkbar.

Neben den hier betrachteten Anliegerstraßen wären dann insbesondere beleuchtete Verkehrsflächen mit eher geringer Frequentierung in den Dunkelstunden, zum Beispiel freigeführte Geh- und Radwege, für diese Art der Beleuchtungssteuerung interessant.

Die Stadt nimmt Feedback der Bürger und auch der auswärtigen Nutzer der Anlage per E-Mail strassenbeleuchtung@stadt.wolfsburg.de entgegen.


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