Polizei warnt vor Online-Einkauf in Fakeshops


Die Polizei Niedersachsen hat iInformationen zum Thema "Fakeshops" zusammengetragen. Screenshot: Eva Sorembik
Die Polizei Niedersachsen hat iInformationen zum Thema "Fakeshops" zusammengetragen. Screenshot: Eva Sorembik

Region. "Ware bezahlt aber nicht geliefert!" Diese Erfahrung würden Online-Kunden in der Region Wolfsburg-Helmstedt beim Shoppen im Internet immer öfter machen, wie die Polizei heute mitteilte. Allein innerhalb dieser Woche seien im Landkreis Helmstedt und im Wolfsburger Stadtgebiet zusammen zehn Anzeigen wegen Warenbetrugs erstattet worden.


Die Verbraucher würden auf der Suche nach Schnäppchen zu so genannten Fakeshops gelangen, die Markenware vermeintlich sehr günstig anbieten und deren Produkte ausschließlich per Vorkasse zu bezahlen sind. Begehrte Waren gerade für das anstehende Weihnachtsfest sind Spielekonsolen und Handys aber auch Elektrogroßgeräte wie Kühlschränke oder Geschirrspüler. Bei dieser betrügerischen Masche ist das Geld der Kunden in der Regel weg und die bestellte Ware kommt entweder nicht oder es werden nur minderwertige Produkte geliefert. Die Betrüger eröffnen Onlineshops, die nur virtuelles Warenangebot präsentieren. "Tatsächlich sind die Täter nur das Geld der Kunden aus, in dieser Woche entstand ein Schaden von rund 4.500 Euro", warnt Sven-Marco Claus, Pressesprecher der Polizeiinspektion Wolfsburg-Helmstedt.

Schwarze Schafe unter den Onlineshops


Gerade die tollen Angebotstage im November weckten das Kaufinteresse der Kunden, die auf der Jagd nach dem besten Angebot auch vielfach online suchten. "Online-Shopping macht auch Spaß", wissen die Polizeiberater Harald Grothe (Helmstedt) und Horst-Peter Ewert (Wolfsburg). "Und es geht so einfach! Schnell bestellen, flugs den Betrag überweisen und warten, bis der Paketbote klingelt oder das Paket in der nahen Packstation zur Abholung bereit liegt." So erging es auch dem 32-Jährigen am Black Friday, der tatsächlich im Wortsinn zum schwarzen Freitag wurde. Der Helmstedter griff zu, weil der Fernseher 500 Euro günstiger angeboten wurde als im Fachhandel. Erst als die begehrte Ware nicht geliefert wurde und der Verkäufer nicht mehr erreichbar war, recherchierte der Betroffene im Internet und fand auf Verbraucherschutzseiten Warnhinweise zu dem Shop.

Daher raten die Präventionsberater unisono zur Vorsicht, insbesondere den Verlockungen im Internet in der Vorweihnachtszeit mit Vorsicht nachzugehen. Die Fakeshops seien von Tätern dazu angelegt, den Schnäppchenjäger dazu zu bringen, das gewünschte Produkt günstig einzukaufen. Hierfür werden von den Betrügern Onlineshops namhafter Markenhersteller von Bekleidung, Schmuck, Unterhaltungselektronik bis hin zu Haushaltsgeräten aller Art kopiert und ins Internet gestellt. Beschreibungen und Bilder der Produkte sind schnell kopiert. Ein Domainname, also der "www-Name" der Internetseite, ist ebenfalls schnell und einfach durch die Täter eingerichtet. Dieser ähnelt dem Originalnamen der Firma so sehr, dass nur ein Sonderzeichen oder die Endung z.B. ".info" oder ".shop" statt der in Deutschland üblichen Endung ".de" den Unterschied ausmacht. Der gewünschte Artikel wird schnell in den Warenkorb gelegt, die weiteren Adressdaten und Zahlungsdaten eingetippt und auf Bestellung geklickt. Ein Blick auf die Abrechnung der Kreditkarte zeigt, dass der Betrag auch korrekt abgebucht wurde. Nur die Ware kommt nicht an!

Augen auf beim Onlineshoppen


Fakeshops seien in der Regel leicht zu erkennen, denn die Ware werde ungewöhnlich günstig angeboten und seiimmer verfügbar, heißt es seitens der Polizei. Das Impressum ist oft unvollständig, mit ausgedachten Daten gespickt oder einfach von anderen Seiten kopiert. Die Internetseite beinhaltet nicht selten zahlreiche Fehler in der Rechtschreibung und Grammatik. Besonders einprägsam ist, dass die Ware in der Regel nur gegen Vorkasse erhältlich ist. Konkrete Ansprechpartner sind nicht vorhanden, auch die Kontaktaufnahme per Mail stellt sich schwierig dar. Neben dem Geldverlust oder dem Erhalt billiger Plagiate geht oft auch einher der Missbrauch mit eigens eingegeben sensiblen persönlichen Daten wie der vollständige Name und den Angaben zur benutzten Kreditkarte.

Daher raten die Polizeiberater in Verdachtsfällen Kontakt zum Shopbetreiber aufzunehmen. Misstrauisch sollte man werden, wenn der Kontakt nur über E-Mail erfolgen kann. Gleichzeitig sollte man im Internet nach diesem Shop recherchieren. Zum Bezahlen sei es empfehlenswert, auf bekannte Bezahldienste zurückgreifen oder den Kauf auf Rechnung favorisieren. Käufe/Überweisungen außerhalb von Geschäftszeiten der eigenen Bank sind zu vermeiden, um im Notfall einen Ansprechpartner bei der Bank zu erreichen.

Betroffene sollten in jedem Fall Anzeige bei einer Polizeidienststelle oder über die Onlinewache der Polizei Niedersachsen erstatten und sich schnellstmöglich ebenfalls mit der Bank in Verbindung setzen, um eine getätigte Zahlung rückgängig zu machen. Weitere Informationen zu derartige Fakeshops sind auf der Internetseite www.polizei-praevention.denachlesen.


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