talentCAMPus18+: Junge Erwachsene entdecken Kunst und Kultur


Das Projekt soll jungen Flüchtlingen helfen in Deutschland Fuß zu fassen und positive Erfahrungen zu sammeln. Foto: Stadt Wolfsburg
Das Projekt soll jungen Flüchtlingen helfen in Deutschland Fuß zu fassen und positive Erfahrungen zu sammeln. Foto: Stadt Wolfsburg | Foto: Stadt Wolfsburg

Wolfsburg. Junge Erwachsene setzen sich im Kulturprojekt talentCAMPus mit ihrer Fluchterfahrung auseinander. Besonders Kinder und Jugendliche aus Kriegs- und Krisenregionen, junge Flüchtlinge, erfahren so eine neue Kultur und sammeln positive Lernerfahrungen in Deutschland.


Der talentCAMPus ist ein Förderprogramm des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Junge Menschen lernen und vertiefen in Verbindung mit der kulturellen Bildung Sprach- und IT-Kompetenzen. Die Volkshochschule im Bildungshaus Wolfsburg hat gemeinsam mit den Kreativwerkstätten im Kulturwerk der Stadt Wolfsburg, dem Jugendmigrationsdienst des Diakonischen Werks das Projekt geplant und organisiert.

„Kinder und Jugendliche lernen die deutsche Sprache besonders gut, wenn sie Situationen erleben, wenn sie Gegenstände, deren Begriffe sie lernen, berühren und fassen können“, beschreibt Projektleiterin Natali Alwarski ihre Erfahrungen aus den vergangenen Jahren als Pädagogin.

„Menschen lernen mit ihren Sinnen, Emotionen und mit Hilfe ihrer Erfahrungen.“ Aus diesem Grund ist die Projektleiterin auf Carolin Heidloff, verantwortlich für die Kreativwerkstätten im Kulturwerk der Stadt Wolfsburg, zugegangen. Gemeinsam entwickelten sie für rund 20 junge Frauen und Männer vier kreative Projektwochen.

Vergangenheitsbewältigung


Begleitet wurden die jungen Erwachsenen nachmittags von der Künstlerin Angela Camara-Correa Gelhaar und der Fotografin Juliana Passos-Braun, beide stammen aus Brasilien. „Es war eine wunderbare Zusammenarbeit“, schwärmt VHS-Pädagogin Natali Alwarski. „Die Erfahrungen, die diese jungen Menschen in ihrer Heimat und auf ihrer Flucht gemacht haben, hinterlassen große emotionale und psychische Wunden. Mit Hilfe dieses Projektes lernen sie nicht nur eine neue Sprache oder vertiefen ihre Sprachkenntnisse, sondern können das Erlebte verarbeiten“, so Alwarski weiter.

Carolin Heidloff ergänzt: „Angela und Juliana haben es durch ihre vertrauensvolle Art verstanden, die Teilnehmenden mit Ideen und kreativen Prozessen in Berührung zu bringen, die sie offen und interessiert aufgenommen haben. Jede Woche stand unter einem bestimmten Motto, welches bewusst die Erfahrungen jedes Einzelnen hat wachrufen können.“ Die Männer und Frauen im Alter von 20 bis 26 Jahren arbeiteten nachmittags in den Kreativwerkstätten mit Papier, Tüchern, Pappe und Bändern zu den Begriffen ICH, WIR, ORT, WEG und TRÄUME. Ihre Kunstwerke wurden unter anderem im Schaufenster des Alvar-Aalto-Kulturhauses präsentiert. Auch die Kultursäule in der Porschestraße wurde von ihnen gestaltet. Der Besuch der aktuellen Ausstellung von Hans Op de Beeck im Kunstmuseum war ein Höhepunkt des talentCAMPus‘.

Erfolgreicher Abschluss


Eine Foto- und eine Videodokumentation zeigen das abwechslungsreiche Programm des talentCAMPus18+. Vormittags fand in der Volkshochschule mit zwei Lehrenden die Sprachförderung statt; nachmittags standen die Kreativwerkstätten auf dem Plan. Unterstützt wurde das Projekt von drei ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern.

Mit einem Abschlussfest am Freitagnachmittag bedankten sich die Teilnehmenden bei ihren Trainern und der Projektleiterin. Ihre Kunstwerke der vergangenen vier Wochen wurden dabei noch einmal im Alvar-Aalto-Kulturhaus zusammengestellt und präsentiert.


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