Tischlerhandwerk setzt auf Frauen


Von Links nach Rechts:  Susanne Zoche (Empfang),  Sarah Hanstein (Auszubildende), Saskia Fischer (Tischlergesellin), Geert van Munster (Inhaber Tischlerei HvM), Bettina Klim (Geschäftsführerin Überbetrieblicher Verbund und Leiterin Koordinierungsstelle Frau und Wirtschaft) Foto: Koordinierungsstelle Frau und Wirtschaft Wolfsburg-Gifhorn-Helmstedt
Von Links nach Rechts: Susanne Zoche (Empfang), Sarah Hanstein (Auszubildende), Saskia Fischer (Tischlergesellin), Geert van Munster (Inhaber Tischlerei HvM), Bettina Klim (Geschäftsführerin Überbetrieblicher Verbund und Leiterin Koordinierungsstelle Frau und Wirtschaft) Foto: Koordinierungsstelle Frau und Wirtschaft Wolfsburg-Gifhorn-Helmstedt

Wolfsburg. Frauen in Männerberufen sind auch heutzutage weiter keine Selbstverständlichkeit. Das Handwerk ist jedoch wegen des Fachkräftemangels immer mehr auf Frauen angewiesen. Laut Zentralverband des Deutschen Handwerks bietet das Handwerk Frauen Karrierechancen wie kein anderer Wirtschaftszweig. Zirka 27 Prozent der Auszubildenden sind weiblich.


In Tischlereien sind Frauen allerdings noch seltener vertreten. Ihr Anteil unter den Auszubildenden liegt nach Angaben des Bundesverbandes Tischler Schreiner in Deutschland bei unter 10 Prozent.

Für kleine und mittelständische (Handwerks)Betriebe wird es jedoch zunehmend wichtiger, sich zu den Themen Fachkräftebindung und Heben von „stillen Reserven“ aufzustellen und auszutauschen. Die Struktur und Plattform dafür zu bieten, hat sich der Überbetriebliche Verbund Region Wolfsburg e.V. (ÜBV) gemeinsam mit der Koordinierungsstelle Frau und Wirtschaft zur Aufgabe gemacht.

Zwei Frauen in Wolfsburg lernen derzeit das Tischlerhandwerk


Laut der zuständigen Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade gibt es in Wolfsburg derzeit 28 Tischlerbetriebe, von denen neun Betriebe auch ausbilden. Von aktuell 14 Auszubildenden in Wolfsburg sind zwei weibliche Auszubildende dabei. Eine davon absolviert derzeit im Mitgliedsbetrieb des ÜBV -Tischlerei HvM-ihre Ausbildung und wird dabei von einer Gesellin mit langjähriger Berufserfahrung begleitet. „Also gleich zwei Raritäten in einem Betrieb“, stellt Bettina Klim als Leiterin des ÜBV und der Koordinierungsstelle Frau und Wirtschaft fest.

Frauen kommen teils besser bei den Kunden an


„Beide Frauen stehen hier absolut ihren Mann auf Augenhöhe mit den Kollegen“ bestätigt der Inhaber von HvM Geert van Munster.„Und es kann auch Vorteile haben, eine gemischte Belegschaft zu haben.“ Es gibt sogar Einsatzgebiete beim Kunden, bei denen Frauen besser ankommen. Beispielsweise, wenn es Aufträge in Schulen oder öffentlichen Bereichen zu
erledigen gilt, wo es getrennte Räume für Männer und Frauen gibt. Und es gibt unendlich viel Aufgaben, die man mit Köpfchen lösen kann und nicht mit viel Kraft. Auch das Betriebsklima ist so angenehmer.“

Gemeinsam wollen der ÜBV, die Koordinierungsstelle Frau und Wirtschaft und die Handwerksbetriebe weiblichen Bewerberinnen Mut machen, einen Beruf im Handwerk 
bei ihrer Berufswahl mit ins Auge zu fassen. Das nächste Ausbildungsjahr kommt bestimmt!


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