Wanderausstellung "1938PROJEKT – Posts from the Past"


Archivfoto: Magdalena Sydow
Archivfoto: Magdalena Sydow | Foto: Magdalena Sydow

Wolfsburg. Eine Deutschlandpremiere der Wanderausstellung "1938PROJEKT: Posts from the Past" ist ab dem 10. April im Alvar-Aalto-Kulturhaus, Hörsaal 2, zu bestaunen. Dies geht aus einer Pressemitteilung der Stadt Wolfsburg hervor.


80 Jahre trennen uns von 1938, einem Jahr, das für das deutschsprachige Judentum in Deutschland, Österreich, Europa und weltweit einen endgültigen Bruch markierte: Binnen weniger Monate erfolgte der "Anschluss" Österreichs, die Konferenz von Évian tagte, tausende Juden wurden im Rahmen der "Polenaktion" deportiert und die enthemmte Gewalt der Novemberpogrome richtete sich gleichermaßen gegen prächtige Synagogen, etablierte Geschäfte, Wohn-häuser und Privatpersonen. Die Familien wagten zum Jahresende einen letzten verzweifelten Schritt. Sie schickten ihren größten Schatz fort. Mehr als 10.000 Kinder wurden durch die "Kindertransporte" gerettet und waren nach Kriegsende oftmals die einzigen Überlebenden ihrer Familien.

Wie lässt sich das Wechselbad der Gefühle begreifen, das die Betroffenen 1938 durchlebten? Unter Verwendung von Materialien aus eigenen Archiven und zahlreicher Partnerinstitutionen veröffentlicht das Leo Baeck Institut – New York | Berlin einen Online Kalender mit 365 persönlichen Geschichten – eine für jeden Tag im Jahr 1938.

Deutliche Mahnung für zukünftige Generationen


Für diese Ausstellung wurden zwölf dieser Geschichten ausgewählt, die auch heute nichts von ihrer Brisanz verloren haben. Sie erzählen von Privatpersonen und Familien, denen ihre Lebensgrundlage, ihr Besitz, ihre Rechte und mitunter sogar ihr Leben genommen wurde. Eindrücklich berichten sie von erfolgreicher Akkulturation und Integration sowie den verheerenden Folgen von Diskriminierung, Ausgrenzung und Verfolgung. Gerade in Zeiten, in der die Werte der Demokratie in Frage gestellt werden, sind diese historischen Zeugnisse eine deutliche Mahnung und eine unschätzbare Quelle für zukünftige Generationen. Der Eintritt ist frei.

Ausstellungsdauer: 10. bis 27. April 2018 im Alvar-Aalto-Kulturhaus, Hörsaal 2
Öffnungszeiten: Mo–Fr 9–16 Uhr | Sa 10–14 Uhr

Die Ausstellung wird realisiert durch das Leo Baeck Institut New York | Berlin und dem Israel Jacobson Netzwerk für jüdische Kultur und Geschichte e.V. Braunschweig. Weitere Informationen finden Sie unter: www.1938projekt.org


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