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Warnstreik bei Valmet - Beschäftigte fordern Tarifvertrag

von Eva Sorembik


Die Valmet-Beschäftigten brachten ihre Forderungen nach einem Tarifvertrag lautstark zum Ausdruck. Fotos/Video: Nadine Munski-Scholz

Wolfsburg. Am heutigen Mittwochvormittag haben sich die Beschäftigten der Valmet Automotive Wolfsburg GmbH gemeinsam mit Unterstützern aus anderen Betrieben zu einem Warnstreik vor dem Firmengebäude in Fallersleben versammelt. Lautstark forderten sie von ihrem Arbeitgeber den Abschluss eines Tarifvertrages.


„Wir fühlen uns betrogen und wissen nicht, was Valmet für die Zukunft plant“, bringt Betriebsratsvorsitzender Andrzej Byrski die Sorgen und Ängste seiner Kollegen auf den Punkt. Nach der Übernahmevon Semcon durch Valmet vor einem Jahr wurden die Tarifverträge durch die neue Geschäftsleitung ausgesetzt. Die im Mai geführten Verhandlungen für einen neuen Tarifvertragsind ergebnislos abgebrochen worden (regionalHeute.de berichtete). Nun demonstrierten die Beschäftigten des Ingenieurbetriebes lautstark ihre Forderungen nach einer tariflichen Regelung.

„Wir benötigen einen langen Atem. Der Kampf um einen Tarifvertrag geht weiter“, sagte Lothar Ewald, Zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Wolfsburg, der bei der Kundgebung auf dem Firmengelände deutliche Worte fand. Die IG Metall wolle auf Basis des früheren Tarifvertrages mit Valmet offen verhandeln. Die Valmet-Geschäftsführung habejedoch zum Ausdruck gebracht, Entgeltentwicklungen nur über Vereinbarungen regeln zu wollen. „Es geht nicht nur ums Geld, wir wollen auch die Arbeitsbedingungen mitbestimmen“, betont Katrin Bergien, die stellvertretende Betriebsratsvorsitzende und Mitglied in der Tarifkommission.

Sorgenum die Zukunft


Das finnische Unternehmen Valmet hatte den Wolfsburger Standort im Februar überraschend von der Semcon-Gruppe gekauft. Anfang der 90er Jahre hatte die IG Metall mit Semcon einen Tarifvertrag geschlossen. Damals hat die Belegschaft unter anderem auf ihre Betriebsrenten verzichtet. 2015 wollte dann schon Semcon den Tarifvertrag nicht verlängern. „Wir haben unseren Tarifvertrag teuer bezahlt und wollen ihn wieder zurück. Was ihr gerade passiert, das nenne ich Diebstahl“, sagte der Betriebsratsvorsitzende Byrski.

„In Osnabrück hat Valmet das Unternehmen Karmann übernommen und dort auch die geltenden Tarifverträge akzeptiert. Nun stellt sich uns die Frage, warum nicht bei uns Wolfsburg?“, fragt Ewald. „Wir wollen mitbestimmen und mitentscheiden, dazu waren und sind wir kompromissbereit. Wir fordern Valmet auf, den Tarifvertrag mit uns wieder in Kraft zu setzen und umgehend mit uns wieder zu verhandeln“, fordert der Gewerkschaftler.

Weitere Bilder vom Warnstreik:


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