Weihnachten mit geklauter Tanne?

Das wilde Schlagen von Weihnachtsbäumen, egal ob im Wald oder in Kulturen, ist kein Kavaliersdelikt.

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Ob gekauft oder geklaut: Am Ende landen alle Weihnachtsbäume auf der Straße. Foto: André Ehlers
Ob gekauft oder geklaut: Am Ende landen alle Weihnachtsbäume auf der Straße. Foto: André Ehlers | Foto: André Ehlers

Region. Heiligabend: Die ganze Familie sitzt vereint um den festlich geschmückten Tannenbaum. Doch wurde der Baum auch ehrlich erworben? In manchen Teilen Deutschlands wird das wilde Schlagen von Weihnachtsbäumen immer mehr zum Problem.


Für unsere Region gibt Dennis Glanz, Pressesprecher der Niedersächsischen Landesforsten, allerdings Entwarnung: "Da wir nur sehr vereinzelt kleine extensive Weihnachtsbaumkulturflächen betreiben, ist dies kein akutes Problem das sich uns stellt. Daher haben wir auch keinerlei Zahlen zu Weihnachtsbaum-Diebstählen in den Niedersächsischen Landesforsten vorliegen." Die Mitarbeiter und Kollegen mit kleineren Weihnachtsbaumflächen würden von Zufallsfunden, aber nicht von vermehrtem und systematischem Baumklau sprechen. Anders sehe dies in Nordrhein-Westfalen, besonders im Hochsauerland aus. "Dort ist der wilde Weihnachtsbaum-Klau ein arges Problem", so Glanz.


Kein Kavaliersdelikt


Das wilde Schlagen von Weihnachtsbäumen, egal ob im Wald oder in Kulturen, ist kein Kavaliersdelikt. Es handelt sich schlichtweg um Diebstahl. Daher wird dies auch nach dem Strafgesetzbuch bestraft. Ist die Beute, in dem Fall der Weihnachtsbaum, weniger als 50 Euro wert, handelt es sich nach Auskunft der Polizei um einen „Diebstahl von geringem Wert“, der nur auf Anzeige verfolgt wird. Kostet die Beute mehr, fällt das Delikt unter den normalen Diebstahl – darauf stehen bis zu fünf Jahre Haft.

Auch Deko-Äste nicht einfach mitnehmen


DieNiedersächsischen Landesforsten empfehlen, einfach kurz beim ortsansässigen Revierförster oder dem Forstamt nachzufragen, wenn man etwas gefunden hat, das sich noch zur Deko eignet. Etwa Äste von Fichtenkronen, die nach dem Fällen vom Stamm geschnitten werden. Äste von Bäumen abzureißen ist übrigens nicht nur in der Regel verboten, sondern schädlicher als der Laie ahnt. Dabei wird die Rinde des Baumes verletzt. Über diese ungeschützte Stelle könnten Schädlinge in den Baum eindringen. Außerdem entstünden dabei oft Schäden, die zwar von der nachwachsenden Rinde verdeckt würden, aber wieder zum Vorschein kämen, wenn der Baum zum Brett verarbeitet werde. Das mindere den Wert des Holzes.


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