Wie gefährlich sind Schaumpartys?

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Partyschaum gehört nicht wie Badeschaum in den Bereich der Kosmetika und wird daher auch nicht immer dermatologisch getestet. Symbolfoto: pixabay
Partyschaum gehört nicht wie Badeschaum in den Bereich der Kosmetika und wird daher auch nicht immer dermatologisch getestet. Symbolfoto: pixabay | Foto: pixabay

Region. Am vergangenen Sonntag wurde eine im Braunschweiger Kennel Bad geplante Schaumparty abgesagt. Die Befürchtung: Der Schaum ist schädlich für Natur und Gewässer. Doch was ist mit den Menschen? regionalHeute.de ging der Frage nach, ob der Schaum auch für die Partybesucher selbst gefährlich werden kann.


Ob es Bedenken gegenüber diesem feucht-fröhlichen Vergnügen gibt, ist auch insofern interessant, da beim Open Air Summer Festival in Goslar am 5. August (für das alle Kartenbesitzer der abgesagten Schaumparty im Kennel Bad freien Eintritt haben) ebenfalls eine Schaumkanone zum Einsatz kommen soll.

"Die Frage nach gesundheitlicher Bedenklichkeit von Partyschaum kann nicht pauschal sondern nur in Bezug auf das speziell eingesetzte Produkt beantwortet werden", lautet die Antwort der Abteilung Infektionsschutz und umweltbezogener Gesundheitsschutz des Gesundheitsamtes des Landkreises Wolfenbüttel. Grundsätzlich seien große Schaumpartys in freier Natur eher für die Umwelt als für den Einzelnen bedenklich.

Grundsätzlich gebe es drei Wassergefährdungsklassen, wobei in Kategorie 3 die gefährlichsten Stoffe eingeordnet würden. Wichtig zu wissen sei, dass auch Substanzen, deren Gefährdungsgrad für das Wasser noch nicht bekannt ist, sicherheitshalber in die Klasse 3 eingeordnet würden. Die im Zusammenhang mit der Absage von Braunschweig zitierten Vergleiche zu Motoröl und Diesel könnten daher rühren.

Herstellerangaben kritisch prüfen


"Ob von Partyschaum auch eine individuelle Gesundheitsgefahr ausgeht, lässt sich nur einschätzen, wenn man die genauen Inhaltsstoffe des verwendeten Schaums kennt. Es gibt verschiedene Anbieter, die jeweils verschiedene Substanzgemische enthalten", so die Antwort der Landkreisexperten. Eine gewisse Vorsicht seigeboten, da Partyschaum nicht zu den Kosmetika gehöre (wie zum Beispiel Badeschaum, der zu Hause in der Badewanne benutzt wird) und nicht in allen Fällen dermatologisch getestet werde. Hier seies wichtig, die Herstellerangaben kritisch zu überprüfen.

Eine andere Informationsquelle stellten Sicherheitsdatenblätter dar. "Sie dienen dazu, gewerblichen Anbietern von möglicherweise gefährlichen oder gesundheitsschädlichen Substanzen Daten zu liefern und Anwendungshinweise zu geben. Man findet darin neben der oben erwähnten Einstufung in eine Wassergefährdungsklasse viele Hinweise auf mögliche gesundheitliche Gefahren", so die Stellungnahme.

Mögliche Gefährdungen bei Schaumpartys


Selbst im Fall dermatologischer Unbedenklichkeit seien folgende weitere Gefährdungsmöglichkeiten zu beachten: Da es sich bei Partyschaum um Konzentrate handele, seien Fehler bei der Verdünnung möglich. Ein zu hoch konzentrierter Schaum könne zu Haut-, Schleimhaut- und Augenreizungen führen. Außerdem könne das Verschlucken oder Einatmen von Schaum in größeren Mengen gesundheitsschädlich sein. Zudem seien allergische Reaktionen möglich. Und nicht zuletzt müsse man dieRutschgefahr beachten.


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