Zehnter Hoffmann-von-Fallersleben-Preis verliehen


V.l.n.r.: Dr. Kurt Schuster, Präsident der
Hoffmann-von-Fallersleben-Gesellschaft e.V., Bärbel Weist,
Ortsbürgermeisterin von Fallersleben und Sülfeld, Prof. Dr. Dr. h.c. mult.
Dieter Grimm, Preisträger des Hoffmann-von-Fallersleben-Preis für
zeitgenössische Literatur 2018, Heribert Prantl, Laudator und Redakteur der Süddeutschen Zeitung und Gerhard Döpkens, Vorsitzender des Vorstandes des
Sparkasse Gifhorn-Wolfsburg. Foto: Sparkasse Gifhorn-Wolfsburg
V.l.n.r.: Dr. Kurt Schuster, Präsident der Hoffmann-von-Fallersleben-Gesellschaft e.V., Bärbel Weist, Ortsbürgermeisterin von Fallersleben und Sülfeld, Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Dieter Grimm, Preisträger des Hoffmann-von-Fallersleben-Preis für zeitgenössische Literatur 2018, Heribert Prantl, Laudator und Redakteur der Süddeutschen Zeitung und Gerhard Döpkens, Vorsitzender des Vorstandes des Sparkasse Gifhorn-Wolfsburg. Foto: Sparkasse Gifhorn-Wolfsburg | Foto: Sparkasse Gifhorn-Wolfsburg

Wolfsburg. Am Sonntag nahm der Jurist Dieter Grimm im Scharoun Theater Wolfsburg den „Hoffmann-von-Fallersleben-Preis für zeitkritische Literatur“ entgegen. Die Auszeichnung wurde bereits zum zehnten Mal von der Hoffmann-von-Fallersleben-Gesellschaft vergeben, heißt es in einer Pressemitteilung der Sparkasse Gifhorn-Wolfsburg.


Das Preisgeld in Höhe von 15.000 Euro stiftet die Sparkasse Gifhorn-Wolfsburg. Die Laudatio hielt Heribert Prantl, leitender Redakteur und Mitglied der Chefredaktion der Süddeutschen Zeitung sowie selbst Jurist. Der Hoffmann-von-Fallersleben-Preis für zeitkritische Literatur würdigt Autoren, die im Sinne des Germanisten und Vormärzdichters August Heinrich Hoffmann von Fallersleben denken und handeln. Fallersleben forderte die Menschen in seinen Werken zum eigenständigen Denken auf.

Über die Vergabe dieser bedeutenden Literatur-Auszeichnung entscheidet eine Jury. Dazu zählten in diesem Jahr Ingke Brodersen, Prof. Dr. Steffen Martus, Tanja Dückers, Wend Kässens, Prof. Dr. Christoph Kleßmann, Dr. Kurt Schuster und Dr. Karl W. Frh. v. Wintzingerode. In ihrer Begründung zur Wahl Dieter Grimms schreibt sie: „Mit dem genauen Blick des Verfassungsrechtlers seziert Grimm das Legitimationsdefizit der Europäischen Union: Der Europäische Gerichtshof legt die Gründungsverträge so aus, dass das Europarecht dem nationalen Recht vorangestellt ist. Damit wird der gemeinsame Markt gestärkt. Grimm sieht darin ökonomisch eine Erfolgsgeschichte, politisch aber einen Demokratieverlust: EU-Verordnungen, an deren Zustandekommen die Bürger nicht beteiligt sind, gelten selbst dort, wo ein Mitgliedstaat sie im eigenen demokratischen Prozess ablehnt.

Die Reaktionen sind gegen Brüssel gerichtete Selbstbehauptung – ein Nährboden für Populisten. Grimms Analyse setzt Maßstäbe für die Debatte über die Zukunft der Union.“ Mit Grimm erhielt zum ersten Mal ein Jurist den Preis. Der ehemalige Bundesverfassungsrichter lehrt öffentliches Recht an der Humboldt-Universität Berlin und der amerikanischen Yale Law School. Er analysiert die Europaverdrossenheit und zeigt Wege aus der Krise auf. Dieter Grimm folgt kurz vor seinem 81. Geburtstag als Preisträger auf Gerhard Roth nach Juli Zeh, Karl Schlögel, Herta Müller, Günter de Bruyn, Walter Kempowski, Joachim Schädlich, Timothy Garton Ash sowie Peter Rühmkorf.


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